Referentin des Trainer*innenevents 2023: Dr. Nora Brede

Wir freuen uns auf dem Trainer*innenevent 2023 Dr. Nora Brede – Evolutionsbiologin begrüßen zu dürfen. 

Referentin des Trainer*innenevents 2023: Dr. Nora Brede

Das ist Nora:

Nora ist – wenn man so möchte – Quereinsteigerin in die Welt der Hunde. Die 2000er waren schon ein wenig angestaubt, als sie anfing, das Leben ausgerechnet mit Malinois zu teilen. Aber erst eine nicht ganz so einfache Rassemischung, ein Wolfhundmix, eröffneten ihr die kunterbunte bis wildwahnsinnige Welt des Hundetrainings.

Von Kindheitstagen an ist sie vor allem Naturliebhaberin, was sich später dann auch in ihrer Berufswahl wiederspiegelte: Nora ist promovierte Evolutionsbiologin, die sich im Laufe ihrer aktiven Forschungszeit vor allem mit Hybriden zwischen unterschiedlichen Tierarten und des Menschen Einfluss auf die Natur befasst hat. Noras Stärke ist eher der philosophische Aspekt, das Be- und Zerdenken von Mustern und Strömungen.

Das hat dazu geführt, dass sie ab 2015 eine ganz neue Rolle übernahm: Einen Teil der Lehre biologischer Grundlagen und die Geschäftsführung von KynoLogisch, einem damals neuen Ausbildungskonzept für Hundetrainer*innen. Eine optimale Mischung aus akademischem Fundament und Berufserfahrung, Theorie und Praxis, digitaler und Präsenzlehre zu finden, ist ihre tägliche Herausforderung.

Zusätzlich hat sich Nora auf eine eher spezielle Hunderasse eingeschossen, den Perro Lobo Herreno oder Lobito Herreno – eine Hütehundrasse von der kanarischen Insel El Hierro. Drei ihrer sieben Hunde gehören dieser Rasse an.

Noras liebste Beschäftigung ist die Auseinandersetzung mit Themen, die häufig polarisiert gehandelt werden – und deren Aufbereitung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Streitbare Themen sachlich zu betrachten und vermeintlich unscheinbare Themen in das Licht der kritischen Betrachtung zu stellen.

Darüber wird Nora mit euch sprechen:

Phänotypisierungen. Dieser sperrige Begriff steht für Fluch und Segen im Alltag des Berufes Hundetraining: Es ist die Bestimmung der Rassezugehörigkeit eines (vermeintlichen) Mischlings anhand äußerer Merkmale. Von seinem Aussehen wird rückgeschlossen auf rassebedingte Eigenschaften, Problematiken oder gar, ob er in die Kategorie der als gefährlich eingestuften Hunde gehört.

Ob es der Labbi-Mix aus dem Auslandstierschutz ist oder der neue – und meist teure – Designerhund, die Ist-gar-kein-Listenhund-Ausrede oder einfach das Kind der Liebe zweier Nachbarshunde, kaum irgendwo wird einem Tier so viel angedichtet, wie im Bereich der Phänotypisierung. Mal passiert das ganz bewusst, um ein Tier einfacher zu vermitteln oder um Auflagen zu umgehen, mal verrennen sich Kund*innen in einer Erwartungshaltung ihrem neuen Haustier gegenüber und scheitern an dessen Erziehung, weil der Vierbeiner partout nicht so reagiert, wie es das Rassebuch vorhergesagt hat.

Phänotypisierungen sind wissenschaftlich erstaunlich gut untersucht. Angekommen ist davon in der Praxis erstaunlich wenig…

✅ Verschiedene Behörden bieten gegen Gebühr die Phänotypisierung von potentiellen Listenhund-Mischlingen an.

✅ Vor Gericht haben Phänotypisierungsgutachten bestand.

✅ In Vermittlungstexten haben Phänotypisierungen einen festen Platz und werden implizit verwendet, um einem Hund unbekannter Herkunft einschätzbar zu machen.

✅ In der Rassezucht, Outcrossing-Projekten, Rückzüchtungsversuchen und der Kreation neuer Rassen spielt Phänotypisierung eine tragende Rolle.

✅ Phänotypisierungen beeinflussen die Wahrnehmung des Individuums. In der privaten Erziehung und im professionellen Training.

Der Einfluss von Phänotypisierungen auf unsere Betrachtung von Mischlingshunden ist groß und manches Mal gar nicht so offensichtlich. Die Rassemerkmale werden „mitgedacht“, wenn wir den Schäferhund-Mix und sein Verhalten einschätzen und entscheiden, ob es normal oder ungewöhnlich, auffällig oder gar problematisch ist. Es fehlt ein Bewusstsein für diese Methode und ihre Vor- und Nachteile.

Im Rahmen des Vortrags schauen wir auf folgende Aspekte:

☝️ Wo werden Phänotypisierungen eingesetzt?

☝️ Welche Merkmale werden für Phänotypisierungen herangezogen?

☝️ Wie vererbbar sind Merkmale?

☝️ Was sagt die Forschung zu Phänotypisierungen?

☝️ Wie gut funktionieren Phänotypisierungen?

☝️ Was bedeutet das für den Berufsalltag im Hundetraining?

ERLEBE NORA LIVE

Komm zum Trainer*innenevent 2023

Nicht einfach nur „blabla“. Auf dieser Fortbildungsveranstaltung werden wir live mit Hunden arbeiten. Die Referenten können uns so einen noch besseren Einblick in ihre Arbeit gewähren. So bekommst du einen Mehrwert für deine Hundeschule. Ein vergleichbares Seminar bekommst du nirgends! Das Event ist sinnvoll strukturiert und die Dozenten sind größtenteils Experten in ihrem Fach UND Hundetrainer*innen! Theorie und Praxis wechseln sich ab und du kannst deine neu erlernten Fähigkeiten direkt und unter Anleitung testen.

Die Plätze sind begrenzt! Sichere dir am besten jetzt schon dein Ticket!
Das gesamte Trainerevent wird von der TÄK Schleswig-Holstein mit insgesamt 14,5 Stunden anerkannt!

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