Nonverbale Kommunikation mit Hunden - darauf kommt es an
Vorteile der nonverbalen Kommunikation
Grundsätzlich ist es für Hunde untereinander, das gilt auch für den Menschen, nicht möglich, nicht zu kommunizieren. Selbst, wenn der Hund oder du augenscheinlich nichts sagen/tun, kommt beim Empfänger eine Info an, die er auswertet.
Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von körpersprachlicher bzw. nonverbaler Kommunikation mit dem Vierbeiner. Insbesondere der Punkt, dass die Wahrnehmung des Menschen dadurch geschult wird, spornt mich an, an dem Thema dranzubleiben. Unzählige überflüssige und missverständliche Informationen sendet der Mensch, ohne ein Bewusstsein dafür zu haben. Für den Hund ist es extrem schwierig all das zu lesen und vor allen Dingen zu selektieren, was nun wichtig ist und was nicht.
Schau dir unbedingt auch unten das Video an!
Der Körper sagt „Bleib“, der Arm sagt „Lauf“.
Der Hund ist sichtbar verwirrt.
Dies sind nur einige Vorteile der nonverbalen Kommunikation:
- es ist sanft
- du kannst Kommandos geben, während du mit einem anderen Menschen sprichst
- Er versteht nonverbale Zeichen besser
- der Halter lernt ihn lesen
- die Wahrnehmung der Wirkung durch den eigenen Körper wird geschult
Aber beginnen wir einmal von vorne:
Es sind nicht nur die Handzeichen, die wir geben. Alle körpersprachlichen Signale gehören zur nonverbalen Kommunikation. Insbesondere die, die wir im Alltag nutzen, ohne uns darüber im Klaren zu sein. Denn Gesten sagen mehr als tausend Worte. Es beginnt damit, wie wir in die Gassirunde starten. Unsere Körperhaltung verrät dem Hund, wie unsere Stimmung ist. Sind wir fröhlich und gut gelaunt, wird auch er diese Stimmung wahrnehmen und ohne weitere Worte oder Gesten gerne in unserer Nähe bleiben. Ist unsere Stimmung jedoch unterirdisch, reicht dieses nonverbale Signal meist aus, um den Hund auf Abstand zu halten. Nicht erwünschtes Verhalten ist dann meist die Folge. Plötzlich entfernt sich der Fiffi wieder viel zu weit, obwohl wir über diesen Akt der Hundeerziehung eigentlich schon hinweg waren.
Bevor wir also in die Gassirunde starten, sollten wir mit uns selbst im Reinen sein. Du als Hundetrainer weißt um diesen Umstand. Gib diesen Tipp gerne auch an deine Mensch-Hunde-Teams weiter. Sie werden sicherlich davon profitieren. Insbesondere sollten sie jede Art des Hundetraining unterlassen, wenn sie von sich schon wissen, dass dies nicht ihr bester Tag ist. Denn auch die menschliche Sprache besteht eben nicht nur aus vielen Worten.
Wie kommunizieren Hunde?
Insgesamt verfügt der Vierbeiner, wie der Mensch auch, über 5 Sinne. Und er nutzt all diese Sinne auch für seine Kommunikation.
- Optische Kommunikation (sehen)
- Akustische Kommunikation (hören)
- Taktile Kommunikation (tasten)
- Olfaktorische Kommunikation (riechen)
- Gustatorische Kommunikation (schmecken)
Das Sehen und Hören nutzen wir in der Hundeerziehung recht häufig. Wir geben dem Tier sowohl stimmliche als auch optische Signale, z.B. die flache Hand, um das Platzzeichen zu geben.
In einigen Bereichen der Hundeerziehung findet auch die taktile Kommunikation statt, z.B. in der Verhaltenstherapie, wenn der sogenannte Geschirrgriff genutzt wird, aber auch beim isometrischen Training oder Tellington Touch.
Beim Riechen und Schmecken wird es schon schwieriger, auf den Hund einzuwirken. Denn diese Art der Kommunikation ist uns Menschen nur wenig zugängig. Hunde hingegen nutzen insbesondere ihre Nase sehr häufig, um Auskunft aus ihrem Umfeld zu erlangen. Ohne es zu merken sendet aber auch der Mensch chemische Signale, die dem Hund wiederum Hinweise darauf geben, wie er mit uns interagieren kann. All das ohne Gestik und das gesprochene Wort. Sogar die Kommunikation über das Schmecken wird gerne. Der Rüde, der interessiert einen Grashalm abschleckt, über den gerade noch die läufige Hündin ihre Informationen preisgegeben hat. Der Mensch hat über diese Art der Sprache nur wenig Zugriff.
Auch in der allgemeinen Hundeerziehung verlässt sich der Mensch mehr auf das gesprochene Wort, um das Verhalten des Vierbeiners zu steuern. Sprechen fällt uns einfach sehr viel leichter.
Nonverbale Kommunikation geschickt nutzen
Es ist absurd zu versuchen, komplett in die Sinneswelt der Hunde eintauchen zu wollen. Wir werden die Welt niemals mit ihren Augen sehen. Zu unterschiedlich sind unsere Welten. Außerdem geschieht die nonverbale Kommunikation auch meist unbewusst. Was wir aber tun können, ist die Körpersprache richtig zu verstehen und zu deuten. Die verbale Kommunikation einfach mal außen vorlassen.
In der Hundeschule werden viele dieser Handzeichen bereits gelehrt. Da dient die flache Hand für das Platzzeichen, der erhobene Zeigefinger wird bewusst für das Sitzzeichen gehoben und auch in anderen Situationen versuchen wir uns über diese Art der nonverbalen Kommunikation auszudrücken. Das macht vielen Fellnasen das Leben sehr viel leichter. Aber nicht nur Handzeichen werden gelehrt. Auch die Körpersprache von Hund und Halter wird in den meisten Hundeschulen unter die Lupe genommen. Wir verstehen den Vierbeiner und auch er weiß, wo er dran ist.
Rückruf:
Hunde laufen nicht frontal aufeinander zu, zumindest dann nicht, wenn sie in friedlicher Absicht unterwegs sind. Sie laufen einen kleinen Bogen, um in Kontakt zu treten. Eine frontale Annäherung wirkt eher unhöflich. So könntest auch du deinen Hundeschulkunden immer wieder darauf aufmerksam machen, dass er seinen Oberkörper leicht eindreht oder zumindest den Kopf ein klein wenig abwendet.
Platz:
Ein stark nach vorne gebeugter Oberkörper verunsichert die Tiere. Auch hier könnte ein seitlich gegebenes Handzeichen für ihn sehr viel angenehmer wirken. Ein Wort braucht es in diesem Fall gar nicht.
All das brauche ich dir als Hundetrainer aber gar nicht erklären. Auch du wirst eine Methode entwickelt haben, wie du deine Kunden auf ihre Körpersprache aufmerksam machst. Falls dir dazu jedoch mal die Übungsideen ausgehen, kann ich dir das Sixpack „nonverbale Kommunikation“ empfehlen. Hier hast du schon einmal 6 Übungen mit verschiedenen Varianten, um deine Kunden in diese Art des Trainings zu schulen und das Verhalten des Hundes zu beeinflussen.
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Die Wichtigkeit des Lesenlernen!
Unsere Fellnasen sind wahre Meister darin, uns auch mit unseren Fehlern zu lieben. Da sieht man als Trainer zu Hauf Hundehalter, die eine absolut grauenvolle Körpersprache an den Tag legen und der Fiffi scheint sie dennoch zu verstehen. Er zeigt bereitwillig das gewünschte Verhalten, auch wenn das nonverbale Zeichen doch etwas zu wünschen übriglässt. Wir sind eben auch nur Menschen und unsere liebsten Haustiere unglaublich lernfähig. Sie nehmen uns, wie wir sind, mit all unseren Fehlern und Macken.
Das kannst du tun
Umso wichtiger finde ich, dass wir etwas von dieser Bereitschaft zurückgeben und selbst auch versuchen, die Körpersprache des Hundes zu lesen lernen.
Was zum Beispiel bedeutet eine kurze Maulspalte und was eine lange? Warum schleckt mein Hund sich ständig über die Nase oder schüttelt sich. Meistens ist er bei letzterem nicht unbedingt von Flöhen geplagt. Auch das Anheben der Pfote hat unter den Kaniden eine Bedeutung. Sie senden damit ganz bewusst eine Information an das Gegenüber. Schön wenn dieser diese Verhaltensweise dann auch zu deuten weiß.
In meinem Training ist es mir deshalb nicht so wichtig, eine bestimmte Methode zu lehren. Mein Ziel ist, dass die Zweibeiner bestmöglich in die Welt der Vierbeiner eintauchen und sie zu verstehen. Das Verhalten lesen können sollte oberste Priorität haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass es die beste Art des Tierschutzes darstellt, wenn wir als Trainer einen Zugang zum Tier schaffen. Wenn der Mensch sein Haustier liebt, ihn versteht und von seinem Verhalten nicht überrascht ist, wird er ihn sicher und präventiv durch das Leben führen können. Bei einem so geschulten Mensch-Hund-Team ist ein Zusammenleben bis zum Ende schon fast garantiert. Hundehalter, die das Verhalten sicher vorhersehen können, sind vor viel Unheil geschützt.
Aus diesem Grund geht es, sowohl in meiner Welpengruppe, als auch im Junghundekurs primär um das Verstehen von hündischen Verhaltensweisen und die damit einhergehende Erziehung und der Umgang mit anderen Hunden. Die Ausbildung, also das Trainieren von ganz gezielten verbalen Kommandos kommt erst sehr viel später.
Wirklich bereichernd
In meinem aktuellen Junghundekurs hatte ich eine einfache Aufgabe gestellt. Es ging mir dabei nicht so sehr um die richtige Ausführung, sondern viel mehr um die nonverbale Hundeerziehung, die stattfand, ohne dass meine Kundin sich in dieser Situation darüber im Klaren war. Denn oft reicht schon ein Blick, um das Verhalten des Hundes zu steuern. Aber über diese Art der Sprache muss man sich erst einmal bewusstwerden. Aber schaut selbst:
Trainingsideen zur Nonverbalen Kommunikation
Gerade die Teilnehmer eines Junghundekurses sind noch sehr unerfahren in der nonverbalen Kommunikation. Darum widmet sich unser Junghundekurs in den ersten Stunden gar nicht den gängigen Sitz/Platz/Bleib-Kommandos etc. Wir setzten zuerst den Focus auf die Kommunikation zwischen Mensch und Hund: Was ist eigentlich eine Belohnung?, Führen und Folgen, Nonverbale Kommunikation. Erst dann geht es an die Erziehungsarbeit. Gibst du deinen Kunden die Möglichkeit dir Videos von ihrem Training zuzusenden, sehen sie sich selbst auch einmal aus Trainersicht, was oft zu einem regelrechten AHA-Erlebnis führt. Mit unseren Junghund-Konzepten (egal ob online oder auf dem Platz) kannst du direkt starten, denn wir haben dir alles was du brauchst zusammengestellt.
Mit unserem Sixpack „Nonverbale Kommunikation“ hast du noch mal tolle Trainingsideen, die du in jede Gruppenstunde mit einfließen lassen kannst. Inkl. Varianten für Beginner und Fortgeschrittene. Schau einfach mal rein:
IMMER AUF DEM LAUFENDEN
Folge Raphaela
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