Übungen zur Impulskontrolle bei Hunden
Was ist eine Impulskontrolle?
Immer wieder taucht in der Hundeszene das Wort „Impulskontrolle“ auf. Aber was genau bedeutet das eigentlich und wie kann ich als Hundetrainer meinen Kunden dieses Training nahelegen. Gerade in unserem Job sieht man häufig Hunde, die ein impulsives Verhalten an den Tag legen und sich selbst nur schwer im Griff haben. Die Menschen sind dann nur noch diejenigen, die auf das Verhalten ihres Vierbeiners reagieren. Um das Thema Impulskontrolle zu verstehen, muss man sich sich die beiden Möglichkeiten, die der Hund hat, vor Augen führen.
Wenn ein Reiz seine Aufmerksamkeit gewinnt, kann er….
- seinem Impuls folgen
und das Verhalten zeigen, dass er erlernt hat oder genetisch dafür vorgesehen ist - den Anweisungen seines Menschen folgen,
unabhängig seiner Erfahrungen und genetischen Veranlagung
Manchmal ist das Ein und Dasselbe. Der Hund sitzt brav neben seinem Halter und sichtet einen bekannten Artgenossen. Dann bekommt er das Signal „Lauf“, damit er eine Runde mit seinem Freund spielen kann. Was jedoch, wenn der Kumpel heute nicht spielen darf, weil er vielleicht gerade eine Operation hatte? Dann müsste der Hund den Impuls unterdrücken und der Anweisung „bleib“ folgen.
Die Beispiele für die Wichtigkeit einer guten Impulskontrolle sind vielfältig und müssen situativ trainiert werden. Sicherlich kennst du das aus deiner Praxis schon, dass ein Hundeschulkunde versichert, sein Vierbeiner könnte einem Reiz wunderbar widerstehen. Immerhin stellen sie jeden Tag als Übung das Futter auf den Boden und er darf erst dann ran, wenn er das Signal dafür bekommen hat. Als Trainer wird dir jedoch meist schnell bewusst, dass dies nicht die Art von Impulskontrolle ist, die du dir für das Team wünscht. In diesem Fall hat der Hund nämlich lediglich einen Trick gelernt, den er gut beherrscht. In anderen Situationen und unter anderen Umständen würde er einen Reiz wohl nicht so einfach links liegen lassen. Und wenn wir ganz ehrlich sind, bekommt er bei dieser Art von Trick auch am Ende immer, was er möchte – nämlich das Futter.
Was jedoch, wenn der Reiz eine Katze ist, die dem Team über den Weg läuft. Dann ist es nicht ausreichend, wenn er dem Reiz für ein paar Sekunden widersteht. Eine gut trainierte Impulskontrolle kann in diesem Fall Leben retten, und zwar nicht nur das der Katze oder des Hasen.
Die Beispiele für die Wichtigkeit einer guten Impulskontrolle sind vielfältig und müssen situativ trainiert werden. Sicherlich kennst du das aus deiner Praxis schon, dass ein Hundeschulkunde versichert, sein Vierbeiner könnte einem Reiz wunderbar widerstehen. Immerhin stellen sie jeden Tag als Übung das Futter auf den Boden und er darf erst dann ran, wenn er das Signal dafür bekommen hat. Als Trainer wird dir jedoch meist schnell bewusst, dass dies nicht die Art von Impulskontrolle ist, die du dir für das Team wünscht. In diesem Fall hat der Hund nämlich lediglich einen Trick gelernt, den er gut beherrscht. In anderen Situationen und unter anderen Umständen würde er einen Reiz wohl nicht so einfach links liegen lassen. Und wenn wir ganz ehrlich sind, bekommt er bei dieser Art von Trick auch am Ende immer, was er möchte – nämlich das Futter. Was jedoch, wenn der Reiz eine Katze ist, die dem Team über den Weg läuft. Dann ist es nicht ausreichend, wenn er dem Reiz für ein paar Sekunden widersteht. Eine gut trainierte Impulskontrolle kann in diesem Fall Leben retten, und zwar nicht nur das der Katze oder des Hasen.
Für diese Art der Selbstbeherrschung braucht es ein besonderes Training, dass schrittweise aufgebaut werden muss. Die Impulskontrolle wird im Idealfall täglich trainiert und in die Gassirunden eingebaut. So werden die Reize des Alltags immer wieder als Übung genutzt, damit die Fellnase auch in schwierigen Situationen ansprechbar bleibt und unerwünschtes Verhalten wenig wahrscheinlich ist. In kleinen Schritten kommen deine Kunden so zum Erfolg.
Im Folgenden möchte ich dir verschiedene Übungen vorstellen, die du schrittweise mit deinen Kunden trainieren kannst. Selbstverständlich über positive Verstärkung und immer unter Berücksichtigung der genetischen Veranlagung des Hundes. In bestimmten Situationen ist es einem jungen Jagdterrier vielleicht unmöglich, der Ablenkung zu widerstehen. Da hilft auch nicht Geduld oder Spielzeug oder Leckerchen.
Mein Tipp: In solchen Fällen ist das Anbringen der Leine wohl die einzig sinnvolle Entscheidung.
Übung 1 - Aufbau der Impulskontrolle
Schritt 1:
Weise deine Kunden an, sich vor den Hund abzuhocken und ein Futterstück in die geschlossene Hand zu nehmen. Die Hand ruht ruhig vor dem Körper und wird auch nicht mehr bewegt. Durch das Abhocken wird vermieden, dass die Kunden sich über den Hund beugen und ihm so im Grunde schon signalisieren, dass er nicht an das Futter herangehen darf. Wir möchten aber trainieren, dass er sich zusammenreißt, auch, wenn er es haben könnte.
Schritt 2:
Vermutlich wird der Hund nun versuchen an das Leckerli heranzukommen. Einige Kundenhunde beginnen mit den Pfoten zu agieren, andere knabbern an der Hand und bereits trainierte Exemplare spulen nun einige der erlernten Tricks ab. Jetzt ist Geduld gefragt. Immer, wenn der Hund etwas versucht, um an das Leckerli zu kommen, bekommt er das Signal „no“. Ansonsten passiert nichts. Er darf nun selbst herausfinden, was es mit dem Wort auf sich hat. Deine Kunden müssen lediglich den Moment abpassen, in dem er sich kurz zurücknimmt. Er muss ihn dabei noch nicht unbedingt anschauen. Oft reicht schon, wenn er das Zeigen von unerwünschtem Verhalten unterlässt. Er muss noch nicht geduldig warten, ein kurzes Wegschauen oder Innehalten ist vollkommen ausreichend. Das Signal „fein“ ertönt und die Hand öffnet sich. Er darf sich die Belohnung nehmen.
Übrigens: An dieser Stelle kannst du gut erkennen, was die Teams in den letzten Tagen trainiert haben. Die Vierbeiner zeigen meist das Verhalten, dass in der letzten Zeit am häufigsten belohnt wurde.
Schritt 3:
Nach einigen Wiederholungen hat der Hund gelernt, dass er nichts weiter tun muss, um sein Leckerli zu bekommen. Der erste Schritt zur Impulskontrolle ist getan. Wenn das ohne Stress funktioniert und er merklich ruhiger geworden ist, bleibt die Belohnung kurz aus und deine Kunden warten, bis er nicht nur innehält, sondern seinen Menschen auch anschaut. Dies kann ein kurzer Moment sein, vielleicht auch nur ein Zufall. Das spielt keine Rolle, sein Leckerli erhält er in dieser Situation dennoch.
Schritt 4:
Nimmt der Hund sich zurück und schaut seinen Besitzer aufmerksam an, kann damit begonnen werden, den Reiz zu erhöhen. Dafür kann dein Kunde nun die Hand langsam öffnen. Fällt der Hund ins alte Muster und will das Schmankerl nehmen, schließt sich die Hand kommentarlos wieder. Es fällt in dieser Situation oft nicht leicht, am Ball zu bleiben und sich wieder auf ihren Halter zu konzentrieren.
Halte deine Kunden dazu an, diese Art der Übung immer und immer wieder in den Alltag einfließen zu lassen. Nur durch ein regelmäßiges Training in verschiedenen Situationen kann der Vierbeiner eine gute Impulskontrolle lernen.
Mein Tipp:
Ist deinen Kunden die Übung zu leicht, können sie auch damit beginnen, das Futter vor ihrem Hund auf den Boden zu legen. Aber Vorsicht: Hat er einmal gelernt, dass er einfach nur schnell genug sein muss, um es sich zu schnappen, wird aus dem eigentlichen Training der Impulskontrolle schnell ein „Wer ist schneller“-Spiel. Außerdem sollte nicht nach jedem „no“ ein „fein“ kommen. In den meisten Fällen sollte der Hundehalter das Futter selbst wieder vom Boden aufnehmen und ihn aus der Hand belohnen. Ansonsten sind wir wieder beim gut gemeinten Trick, bei dem der Hund vor dem Napf warten soll. Eine gute Impulskontrolle bedeutet eben auch, dass der Hund akzeptiert, dass es das Gewünschte auch später nicht geben wird. Schließlich soll er dem Hasen ja auch nicht nur für ein paar Sekunden widerstehen.
Übung 2 - So kann es weitergehen
Hat der Hund und sein Halter erst einmal verstanden, worauf es ankommt, können unendlich viele Übungen kreiert werden. Meist bereitet eine solche Art des Trainings den Teams unglaublich viel Freude.
Deine Hundeschulkunden lernen beim Üben der Impulskontrolle nicht nur kleine Spielchen. Viel wichtiger ist mir, dass sie ihren Hund zu lesen lernen. Je besser sie ihn beobachten, desto früher erkennen sie im Alltag, wann er noch ansprechbar, bzw. abrufbar ist. Ist das Prinzip erst einmal verstanden, kann auch ein Ball oder anderes Spielzeug als Ablenkung zum Einsatz kommen. Diese Art der Selbstbeherrschung wird übrigens auch benötigt, wenn der Hund es sich verkneifen soll, andere Menschen wild zu begrüßen. Auch das ist nichts anderes als Impulskontrolle. Zur Sicherheit und damit sich nicht unerwünschte Verhaltensweisen einschleichen, sollte die Leine dabei unbedingt zum Einsatz kommen. So wird dem Vierbeiner das Anspringen zum Beispiel ganz einfach verwehrt. Nun aber einen Schritt nach dem anderen.
Schritt 1:
Aufgaben an der Leine, damit üben wir nun weiter. Stelle dazu Pylonen im Zick-Zack auf dem Platz auf. Unter den Pylonen wird Futter gelegt. Der Hund kann es somit riechen, hat aber noch nicht direkt Erfolg, wenn er hinläuft. Direkt mit aufgestellten Näpfen zu arbeiten, würde ich an dieser Stelle noch vermeiden. Die Impulskontrolle will in kleinen Schritten aufgebaut werden. Ist der Hund zu stark an Futter interessiert, kann auch Anfangs ein Spielzeug oder ein Ball neben eine Pylone gelegt werden. So kann man sich dem eigentlichen Ziel, nämlich „Widerstehe, wenn ich „no“ sage“ nähern.
Schritt 2:
Lasse deine Kunden nun im Zick-Zack um die aufgestellten Pylonen laufen. Wichtig ist anhand der Körpersprache des Hundes einen Hinweis darauf zu bekommen, wann er zu der Pylone laufen möchte. Dies gilt es rechtzeitig zu erkennen und den Hund anzusprechen. Im Idealfall wendet er sich zu seinem Menschen zu und ignoriert die Ablenkung.
Der Hundehalter sollte Übungen solcher Art in sein Leben, seinen Alltag integrieren. So lernt der Hund nach und nach diese Art der Selbstbeherrschung ganz nebenher. Immer, wenn der Hund etwas anderem seine Aufmerksamkeit schenkt, kann er über eine gezielte Ansprache umgelenkt werden. Eine attraktive Belohnung in Form von Futter oder Spiel kann den Weg zu einer guten Impulskontrolle ebnen.
Für mich ist es wichtig zu berücksichtigen, dass der Vierbeiner eben nicht immer bekommt, was er möchte. Würde er nach jeder Art der Selbstbeherrschung am Ende dann doch das Signal für „go“ bekommen, so wird er schon bald die Handlung dem Signal vorwegnehmen. Viel weniger Stress hat der Hund, wenn er eben auch lernt, dass „nein“ auch „nein“ bedeutet und nicht „warte kurz ab, dann kriegst du es“.
Was du als Trainer noch tun kannst
Unendlich viele Übungen führen zu einem entspannten Hund. Was jedoch jedem Hundehalter klar sein muss ist, dass eine gute Selbstbeherrschung vom Hund kein Zufall ist. Ein gewisses Training ist einfach unumgänglich. Weitere Übungsideen rund um das Thema bieten unsere Sixpacks.
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