Hundeschule - ideen für das gruppentraining
Vom Einzelkämpfer zum Unternehmertum – nur mit kreativen Ideen umsetzbar
Anfangs ist es ganz einfach. Du hast eine Ausbildung zur Hundetrainerin gemacht und bekommst nach und nach die ersten Anfragen von Hundehaltern. Sie wollen ein auf die Bedürfnisse ihres Hundes zugeschnittenes Training.
Meistens ist das Ziel nicht die Ausbildung zum Begleithund. Sie möchten lernen, ihren Hund im Alltag zu führen. In diesem Einzeltraining arbeiten sie konsequent an einem selbst gesteckten Ziel. Das kann eine bessere Impulskontrolle ihres Hundes sein oder auch die Kontrolle über den Hund beim Spaziergang. Sie brauchen dabei eine konkrete Anleitung.
Irgendwann kommt der Punkt, da betreust du so viele Mensch-Hund-Teams, dass der Gedanke, Gruppentraining abzuhalten nahe liegt.
Die Vorteile vom Gruppentraining
- die Probleme von Mensch und Hund ähneln sich oft
- Die Gemeinschaft trägt die Kunden von Gruppenstunde zu Gruppenstunde
- Hundetraining in der Gruppe macht Spaß
- die Ablenkung durch den anderen Hund kann ich zum Trainieren nutzen
- Ich habe verschiedene Möglichkeiten von Partnerübungen
- Impulskontrolle wird im Gruppentraining nebenher trainiert
- Dein Stundenlohn ist beim Training im Kurs höher
- Für deine Kunden wird es günstiger
- Du kannst mehr Teilnehmer unter einen Hut bringen
Die motivation zur eröffnung der hundeschule
Mit diesen Vorteilen im Blick, denkst du schnell darüber nach, eine Hundeschule zu eröffnen. Eine Hundeschule, die nicht nur die Probleme von Mensch-Hund-Teams löst, sondern auch eine Anlaufstelle für begeisterte Hundehalter*innen ist.
Du möchtest…
- ein Hundetraining anbieten, das Spaß macht und dennoch zielgerichtetes Training bietet
- eine Gruppenstunde, bei der die Menschen Impulse zum Üben für zuhause bekommen
- Gruppenspiele, die den Zusammenhalt fördern und dennoch das Tier nicht aus den Augen verlieren
- ein Ort für einen offenen Austausch über Hundeerziehung mit Planung und Struktur
- eine Anlaufstelle für junge Hunde, erwachsene Hunde und vielleicht sogar für die Senioren
Das klingt sehr harmonisch.
Aber auch du und dein Hund haben sicher schon andere Erfahrungen gemacht. Der Besuch einer Hundeschule kann auch ziemlich langweilig werden.
Zum Beispiel dann, wenn…
…. du und dein Hund immer die gleiche Übung machen müssen.
…. der Spaß auf der Strecke bleibt.
…. das Lernen unter diesen Bedingungen einfach nicht funktioniert.
…. alle Teams einzeln arbeiten und du danebenstehst und dir kalt wird.
…. dein Hund sich über die Dauer der Stunde nicht konzentrieren kann.
…. die gestellte Aufgabe einfach noch zu schwer ist.
All das und noch viel mehr sind Gründe, sich gegen eine „klassische“ Hundeschule mit mit Gruppentraining zu entscheiden.
ABER….es geht auch anders.
Wenn du von diesem Traumjob leben möchtest, kommst du um Training in der Gruppe nicht umhin. Egal, welche Erfahrungen du vielleicht mit deinem Hund gemacht hast.
Es ist deine Aufgabe, den Ort deiner Hundeschule zum besten Ort für Menschen mit ihrem Hund zu machen!
Das schaffst du durch Struktur und Abwechslung im Hundetraining!
Menschen sind Gewohnheitstiere. Sie lieben geregelte Abläufe und Strukturen innerhalb der Gruppe. Auf der anderen Seite möchten sie auch Abwechslung in den Übungen, jedoch nicht zu viel. Mit einem solchen Aufbau einer Trainingsstunde, hast du schon die halbe Miete.
Worauf kommt es also an?
- Die Größe der Gruppe
- Die richtige Ausrüstung der Teams
- Die Regeln innerhalb der Gruppe
- Der Ablauf einer Stunde
- Die Abwechslung im Gruppentraining
- Übungen für Zuhause
erstens - die gruppengrösse
Die Gruppengröße ist abhängig vom Thema der Stunde. Bei einem Kurs zum Thema Apportieren beispielsweise, wirst du nicht mehr als 4 Teilnehmer in einer Stunde unterbringen. Ansonsten müssen Hund und Halter einfach zu lange warten, bis sie dran sind. Die Übungen parallel laufen zu lassen ist in dieser Stunde eher ungünstig. Hältst du eine Übungseinheit, bei der alle Mensch-Hund-Teams zeitgleich die Übung absolvieren können, beispielsweise beim Junghundekurs oder bei unserem „Benimm Dich!“, kannst du auch bis zu acht Teilnehmer*innen mit ihrem Hund in die Gruppe lassen.
Natürlich ist es jeweils auch abhängig von deiner Persönlichkeit als Hundetrainer*in. Es gibt die Typen, die laufen erst so richtig warm, wenn viele Augenpaare sie ansehen. Bei anderen ist es nicht so ihr Ding. Bei Teams, die sich schon kennen, kann man auch schon mal einen mehr teilnehmen lassen.
Bedenke: Je größer die Gruppe, desto unkonzentrierter die Zweibeiner. Geht es nicht primär um das Lernen von bestimmtem Verhalten oder sind die Halter*innen eher zum Spaß mit ihrem Hund in diesem Kurs? Es spricht nichts dagegen, dennoch die Gruppengröße anzupassen, damit sich viele einen Kurs überhaupt leisten können. Dann musst du aber schauen, dass du vielleicht einen weiteren kurzen Termin veranschlagst, um in einem Onlinemeeting die Theorie ohne Beisein des Hundes zu vermitteln.
zweitens - die ausrüstung
Bei der richtigen Ausrüstung scheiden sich die Geister – Halsband oder Geschirr, eine kurze Leine oder lange Leine, ein Futterbeutel für das Apportieren oder ein normaler Dummy? Wenn du eine klare Vorstellung davon hast, was die Mensch-Hund-Teams mitbringen sollen, schicke ihnen am besten ein Bild davon. So können sie sich optimal vorbereiten. Auch das sorgt im Training für gute Gefühle beim Kunden. Denn sie möchten dazugehören und alles richtig machen. Das kennst du sicher auch aus deinem Leben: Du gehst zu einem gebuchten Kurs (Sport oder Hundeschule) und hast die falsche Matte oder die Flasche vergessen. Das fühlt sich eher unangenehm an. Gib ihnen also noch vor dem Kursstart die Aufgabe, sich entsprechend auszurüsten. Diese Infos stehen am besten schon in der Mail, die nach der Anmeldung bei den Kunden ankommt. Zusammen mit der Wegbeschreibung, der Zeit, dem Ort usw.
drittens - gruppenregeln
Commitement
Die Regeln in der Gruppe werden meist unterschätzt. Um Missmut und Getuschel untereinander gar nicht erst entstehen zu lassen, sind klare Gruppenregeln von Nöten. Das Verhalten von Menschen ist sehr unterschiedlich und es ist nun deine Aufgabe, alle Halter auf einen Nenner zu bringen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Hunde-Menschen-Teams regelmäßig üben, pünktlich auf die Minute zur Gruppenstunde erscheinen und ihren Hund sich vorher lösen lassen. So wird ihnen bewusst, dass jeder einzelne von ihnen den Erfolg der Gruppe beeinflusst und seinen Beitrag leistet. Der Weg wird das Ziel.
Extra für dich haben wir dazu eine Commitementerklärung geschrieben, die du hier herunterladen kannst.
Die wichtigen Regeln für die Anmeldung in deiner Hundeschule tauchen am besten nicht nur versteckt in den AGB auf. Am besten schickst du sie vorab per E-Mail. Wie zum Beispiel handhabst du eine Abmeldung, wie können sie teilnehmen, wie ist die Dauer des Kurses, was müssen sie jeweils mitbringen?
viertens - der ablauf
Der Ablauf der Stunde ist entscheidend für den Erfolg deiner Hundeschule. Fühlen sich Zwei- oder auch Vierbeiner bei dem Besuch deiner Kurse unwohl, wird ihnen die Stunde nicht zielführend vorkommen. Dementsprechend trainieren sie daheim auch nicht und sind auch in der Stunde wenig motiviert, aktiv mitzuarbeiten. Sie sind unkonzentriert und lernen nicht das, was du eigentlich vermitteln möchtest.
Wir haben uns zum Beispiel angewöhnt, Neukunden immer persönlich am Auto abzuholen und sie auch direkt mit ihrem Namen anzusprechen. Ich übe also die Namen vorher auswendig und kenne auch den passenden Hund dazu. Steigt also der braune Labrador aus dem Auto, kenne ich direkt auch den Namen des Hundes. Das kommt bei den Menschen super an und sie fühlen sich direkt dazugehörig.
Dann führe ich sie auf den Hundeplatz, auf dem dann bereits Matten für jedes Tema bereitliegen. Sie können ihren Hund schon einmal darauf platzieren und stehen nicht wie „bestellt und nicht abgeholt“ herum.
Die Stunde erfolgt immer im gleichen Ablauf:
➡️ Begrüßung und Fragerunde
☝️ Ziel der Stunde erörtern, z.B. Alle Hunde bleiben sitzen, auch wenn ein Ball geworfen wurde.
➡️ Theorie zum Thema
➡️ 1. Übung zum Ziel
- z.B. Der Hund wird links vom Halter abgesetzt, der Ball wird rechts auf den Boden gelegt. Dann wird er mehrmals fürs Sitzenbleiben belohnt. Dann holt der Hundehalter den Ball wieder und belohnt seinen Hund abermals fürs Bleiben.
➡️ Theorie für den zweiten Step
➡️ 2. Übung zum Ziel
- z.B. Der Hund wird links vom Halter abgesetzt, der Ball wird rechts auf den Boden fallengelassen. Dann wird er mehrmals fürs Sitzenbleiben belohnt. Dann holt der Hundehalter den Ball wieder und belohnt seinen Hund fürs Bleiben.
➡️ Theorie für den dritten Step
➡️ 3. Übung zum Ziel
- z.B. Der Hund wird links vom Halter abgesetzt, der Ball wird leicht nach vorne geworfen. Der Hund wird wieder belohnt und der Mensch holt den Ball wieder.
☝️ Bleibt noch Zeit, kann man am Ende noch ein lustiges Gruppenspiel einbinden.
➡️ Frage ob alle das anfangs genannte Trainingsziel erreicht haben
➡️ Erklärung der Hausaufgaben
➡️ Ende
Alle stellen sich im Kreis auf, in der Mitte steht ein Korb. Jeder Halter bekommt einen Ball. Nacheinander versuchen sie dann, den Ball in dem Korb zu versenken. Jeder Treffer bedeutet einen Punkt, wenn der Hund auch sitzengeblieben ist. Wer hat nach 3 Runden die meisten Punkte.
fünftens - die abwechslung
Die Abwechslung im Hundetraining ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite möchte man den Kunden möglichst viel Abwechslung bieten, auf der anderen Seite sollen sie auch Zeit haben, das Erlernte zu festigen. Das Festigen kommt nicht mit der Zeit, sondern einzig und allein durch Wiederholungen. Sicher lockert das ein oder andere Spiel die Stunde auf, nur übertreiben solltest du es als Trainer*in auch nicht.
Im Idealfall hast du einfach ein paar schöne Gruppenspiele zu verschiedenen Themen in petto. So kannst du, wenn es die Zeit noch zulässt, am Ende eine schöne Übung anhängen.
Extra für diesen Zweck gibt es unsere Kategorie MODULE!
Hier findest du viele Konzepte mit verschiedenen Trainingsideen und Übungen. Insbesondere unsere Sixpacks beinhalten nachhaltige Übungen zum schmalen Preis!
Aber auch Wasserspiele, Apportspiele und andere Trainingsideen sind dort auffindbar. Schau mal rein!
sechstens - übungen für zuhause
Wenn du deine Trainingsstunden allesamt so strukturierst, wie unter Punkt vier beschrieben, hast du einen gesunden Mix. Die Teams kennen schnell den Ablauf der Stunde, lernen in den Theorieeinheiten die wichtigen Hintergründe und werden dann auch motiviert trainieren.
Viergiss also nicht, ihnen KONKRETE Hausaufgaben mit an die Hand zu geben. Am besten in Form eines Handouts, dass die Inhalte der Stunde aufgreift und eine Hausaufgabe erklärt.
Unsere Community
Möchtest du von einer starken Gemeinschaft profitieren. In unserer gut betreuten Facebook-Gruppe steht ein kollegiales Miteinander an erster Stelle. Auch wenn du dich noch in der Ausbildung befindest, bist du herzlich Willkommen.
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